Wenn eine Katze Freigang hat, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass man sich nicht mit ihr beschäftigen muss. Im Gegenteil: Gemeinsame Spieleinheiten stärken die Mensch-Tier Beziehung und sorgen dafür, dass die Katze sich wohlfühlt und gern nach Hause kommt.
Natürlich ist eine Freigängerkatze durch ihre Streifzüge durch die Natur und das Ausleben des damit verbundenen Jagdtriebs wesentlich ausgelasteter, als das bei reinen Wohnungskatzen der Fall ist.
Die meisten Freigänger wissen jedoch die gemeinsame Spielzeit mit ihren Menschen sehr zu schätzen und haben Freude an Abwechslung.
Hier als Beispiel zehn Spielideen, die sich gut im Garten gemeinsam mit den Samtpfoten umsetzen lassen:
1. Fang den Grashalm / das Stöckchen
Es muss kein teures Katzenspielzeug sein, Katzen freuen sich über einfache Dinge. Einen dünnen Zweig oder einen langen Grashalm zu jagen, bereitet den meisten Samtpfoten riesigen Spaß!
Versuch mit dem Grashalm / Stock dabei das natürliche Verhalten einer Beute zu imitieren: du bewegst den Spielgegenstand immer von der Katze weg, versteckst es im hohen Gras oder hinter Sträuchern. Mal bewegst du den Spielgegenstand blitzschnell, dann wieder ganz langsam.
Wichtig: Gönn deiner Katze ihren Jagderfolg! Hat sie das Stöckchen bzw. den Grashalm gefangen, darf sie erstmal wild darauf umherkauen und es bepföteln, bis es vielleicht mit der nächsten Spielrunde weitergeht!
2. Wurfspiele
Einmal in Spiellaune versetzt, flitzen Katzen gern hinter allen möglichen Gegenständen her, die ihr Zweibeiner durch den Garten wirft. Das können kleine Äste, Eicheln, Kastanien oder ein Spielball sein. Hat man mehrere Katzen, die sich auf das Spielchen einlassen, hat man schnell ein wildes Jagdspiel entfacht, bei denen die Katzen dann nicht mehr nur den Wurfgeschossen hinterherrennen, sondern sich dann oft auch gegenseitig spielerisch jagen. Manche Katzen haben sogar so viel Spaß daran, dass man ihnen mit etwas Geduld das Apportieren kleinerer Gegenstände beibringen kann.
3. Seifenblasen
Nicht nur kleine Kinder finden Seifenblasen toll, auch die meisten Katzen sind davon wie verzaubert. Sie schauen den ungewöhnlichen Flugobjekten verwundert hinterher und versuchen sie zu fangen. Damit kein Gewöhnungseffekt entsteht, sollte man das Seifenblasenspiel nur gelegentlich einsetzen.
4. Schnürchen-Jagd und Riesenkatzenangel
Was im Haus gut funktioniert, geht im Garten noch viel besser: die Jagd auf eine Schnur! Befestigt man beispielsweise eine stabile Paketbandschnur an einem langen Stock, so hat man auf einfache Weise eine große Katzenangel. Im Freien bieten sich für dieses Spiel noch viel mehr Möglichkeiten, da die Katze hier den Platz hat höher zu springen und weiter zu laufen. Es gibt einen wesentlich größeren Aktionsradius, weil hier keine Möbel und Wände im Weg sind. Auch hier gilt: Die Katze braucht einen Jagderfolg, damit sie weiterhin gern beim Spiel dabei ist. Fängt die Katze das Schnurende, darf sie damit erstmal spielen.
An warmen Tagen solltest du die Kondition deines Vierbeiners nicht überschätzen. Durch das wilde Toben und insbesondere beim Springen, können Katzen schnell aus der Puste kommen. Wird die Atmung der Katze ungewöhnlich schnell, hechelt sie, oder sie macht einen erschöpften Eindruck, solltest du das Spiel in ruhigere Bahnen lenken und langsam beenden.
5. Leckerli-Suche
Was mit einem Fummelbrett innerhalb des Hauses funktioniert, kannst du mit etwas Fantasie auch im Garten umsetzen. Anstelle des Fummelbretts, kann man Leckerlis z.B. in Teilen der Baumrinde verstecken, im hohen Gras oder Laub. Zeig deiner Katze, dass hier etwas Fressbares zu finden ist und sie wird mit ganzem Körpereinsatz danach suchen. Wenn deine Katze bewegungsfaul ist und zu Übergewicht neigt, kann sie sich im Garten ihre Leckerlis bzw. einen Teil der Trockenfutterration selbst erarbeiten. Hierfür können die Trockenfutterstücke geworfen werden, denen das Tier dann hinterherläuft. Möglichst immer in abwechselnde Richtungen, damit die Katze sich viel bewegen muss.
6. Versteckspiel / Locken der Katze mit dem Rückrufkommando
In vielerlei Hinsicht nützlich ist es, seiner Katze ein bestimmtes Rückrufkommando beizubringen. Hierfür wird das Tier mit immer demselben Rufsignal gelockt und umgehend belohnt. Das kann das Schütteln einer Leckerlidose sein, oder beispielsweise ein kurzer Pfiff auf der Hundepfeife. Nun kann man sich im Garten hinter einem Strauch oder Baum verstecken und die Katze mit dem bereits erlernten Signal zu sich rufen. Kommt sie angelaufen, wird sie überschwänglich dafür gelobt und bekommt ein Leckerli.
Besonders nützlich ist dieses Training für den Fall, dass die Katze mal nicht nach Hause kommt und gesucht werden muss.
Haben die Katzen dieses Spiel einmal verstanden, haben sie daran meistens richtig viel Spaß und kommen schnell angerannt, sobald sie die Richtung bzw. ihren Menschen geortet haben.
7. Geschicklichkeitsübung Balancieren
Katzen haben ein gutes Körpergefühl und lieben es zu balancieren. Hat man die entsprechenden Voraussetzungen, z.B. einen Balken, der nicht zu hoch ist, kann man seine Katze mithilfe eines Stöckchens oder eines Leckerlis dazu bewegen, hierauf entlang zu balancieren. Am Ende dieser Übung sollte wieder eine Belohnung folgen.
8. Sprung auf höhergelegene Gegenstände
Mit dem Kommando ,,Hopp“ kann man seine Katze auf einen Baumstumpf oder z.B. eine Mauer springen lassen. Es ist erstaunlich, wie schnell Katzen diese kleine Übung erlernen und dann später manchmal von selbst aus anbieten.
9. Überwinden kleinerer Hindernisse
Es muss nicht gleich in Cat Agility ausarten, aber wer Spaß daran hat, kann seine Katze während des Spiels über kleinere Hürden springen lassen. Das kann z.B. ein Besenstiel, der quer über zwei Eimern liegt sein oder ein Karton.
10. Slalomlauf
Eine Reihe von Eimern oder Wasserflaschen kann im Zickzack umlaufen werden. Das geht am Einfachsten, indem man die Katze mit einem Stöckchen oder einer Schnur um die Slalomgegenständen herum lotst.
All diese kleinen Übungen dienen der intensiven Beschäftigung mit deinem Tier. Gleichzeitig sind diese Aufgaben gut für die Beweglichkeit und Gesunderhaltung der Katzen. Übergewicht wird entgegengebeugt und die geistige Fitness gefördert.
Darüber hinaus macht es einfach Spaß, Zeit mit seinem Vierbeiner auf diese Weise zu verbringen.
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