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Krallenpflege bei Katzen

Diese dicken Knuddelpfoten gehören zu Katze Kasi

 

Vielleicht habt Ihr Euch schon mal gefragt, ob Ihr Eurer Katze die Krallen schneiden solltet.

 

Normalerweise kümmern Katzen sich eigentlich sehr gut selbst um ihre Krallenpflege. Mit zwei Kratzbäumen und diversen Kratzpappen im Haus ist unser Katzenhaushalt auch dementsprechend gut ausgestattet. Zudem können sich unsere Katzen als Teilzeitfreigänger an so manchem Baumstamm die Krallen wetzen.

Unsere Katze Hermine bekam die Krallenpflege mit zunehmendem Alter aber nicht mehr selbständig in den Griff. Da sie regelmäßig zum Tierarzt musste, haben wir die Krallen dann gleich dort kürzen lassen.

Mit unserer neuen Katze Fibi ist es nun wieder anders. Sie nutzt den Kratzbaum nur, um darauf zu schlafen. Wenn sie sich die Krallen wetzt, dann lediglich auf den Kratzpappen. Mit der Zeit war unüberhörbar, dass ihre Krallen zu lang geworden sind. Immer wenn sie auf dem Laminat unterwegs war, war ein deutliches Klackgeräusch der Krallen zu hören.

Da Fibi viel Vertrauen zu uns hat und wir ohne Probleme ihre Pfötchen anfassen können, besorgten wir uns kurzerhand eine Krallenschere, um nicht jedes Mal für die Prozedur des Krallenkürzens zum Tierarzt zu müssen.

 

Krallenwetzen an der Holzwand

 

Doch warum sollten die Krallen einer Katze nicht zu lang werden?

Im Laufe der Zeit kann es der Katze richtig Probleme bereiten, wenn die Krallen zu lang sind. Oft bleiben die Tiere dann damit an Decken oder am Teppich hängen und reissen sich schlimmstenfalls eine Kralle aus. Noch schmerzhafter wird es, wenn die Krallen schließlich so lang und rund werden, dass sie einwachsen. In dem Fall kann es zu schwerwiegenden Entzündungen kommen und Eure Katze wird die betroffene Pfote nicht mehr richtig belasten können vor Schmerz. Daher sollte man immer darauf achten, ob die Katze ihre Krallen selbständig kurz hält, bzw. ob man gegebenenfalls nachhelfen muss.

 

Wie kürzt man die Krallen seiner Katze eigentlich richtig?

  • Wählt einen Zeitpunkt, an dem Eure Katze entspannt ist und nicht ausgerechnet in Spiellaune. Dann solltet Ihr Krallenschere, Wattebausch und Leckerlis bereit legen, um alles schnell griffbereit zu haben.
  • Einige Katzen mögen es nicht, wenn Ihnen die Krallen geschnitten werden. Am Besten holt Ihr Euch Unterstützung. Wenn eine Person die Katze gut fixiert, habt Ihr beide Hände frei, um die Krallen ungestört schneiden zu können.
  • Drückt dafür sanft mit zwei Fingern von oben und unten auf den Ballen der Pfote. Die Katze fährt dann ihre Krallen aus, und Ihr könnt mit dem Kürzen beginnen. Achtet darauf, dass die Katze nicht unerwartet die Pfote zurückzieht, damit Ihr sie nicht verletzt!
  • Fangt beispielsweise mit den fünf Krallen an beiden Vorderpfoten an, und kürzt danach die vier Krallen der Hinterpfoten. Geht dabei zügig vor, da Eure Katze vermutlich nur für begrenzte Zeit still halten wird. Bei den Hinterpfoten geht es etwas leichter, da die Katzen dort die Krallen nicht ganz einziehen können.
  • Achtet darauf, die Katzenkrallen in Wuchsrichtung zu kürzen. Dafür eignet sich ein möglichst kleiner Winkel an der Krallenunterseite, welcher der natürlichen Krümmung entspricht.
  • Innerhalb der Kralle verlaufen Nerven und Blutgefässe, die auf keinen Fall verletzt werden dürfen. Bei hellen Krallen kann man diesen belebten rosafarbenen Teil sehr gut erkennen. Gekürzt werden darf nur der Bereich, der lediglich aus Horn besteht. Bei dunklen Krallen kann man mit einer Taschenlampe die Kralle ausleuchten, um zu sehen, wie weit der belebte Teil der Kralle reicht. Lasst einige Millimeter Luft zu diesem empfindlichen Bereich, um eine Blutung zu vermeiden!
Eine spezielle Nagelschere für Katzen

 

Nagelscheren bzw. Nagelknipser für Menschen sind für das Kürzen der Katzenkrallen nicht ideal, da sie für das dicke Katzenhorn nicht geeignet sind! Besser ist eine spezielle Krallenschere, die man für kleines Geld im Tierfachhandel erhält.

Diese Krallenschere hat eine besondere Form / Aussparung für die Krallen, was das Kürzen sicherer und einfacher gestaltet.

Wichtigste Regel beim Krallen schneiden: Ruhe bewahren, der Katze Sicherheit geben und sie im Anschluß belohnen. Gerade beim ersten Mal kann das Krallenkürzen ein aufregendes Ereignis für alle Beteiligten sein. Aber keine Angst, mit der Wiederholung tritt eine gewisse Routine und Sicherheit ein.

Ihr könnt Eure Katze schon im Vorfeld gut auf die Aktion vorbereiten, in dem Ihr immer mal wieder ein Pfötchen in die Hand nehmt, drückt und massiert, so dass die Krallen ausgefahren werden.

Solltet Ihr versehentlich eine Kralle zu weit gekürzt haben und es blutet, so versucht, die Blutung mit dem Wattepad zu stillen. In der Regel sollte die Blutung innerhalb weniger Minuten stoppen.

Wann es Zeit für die nächste Katzenpediküre ist, kann man durch einfaches Beobachten seines Tieres feststellen. Spätestens wenn wieder ein deutliches Klackergeräusch beim Laufen auf harten Böden zu hören ist, sollte man einschreiten.

 

Bei den meisten Katzen, die regelmäßig einen Kratzbaum nutzen, wird das Krallenkürzen aber gar nicht erst notwendig sein. Unsere Katze Kasi hatte mit zu langen Krallen jedenfalls noch nie Probleme. Sie benutzt regelmäßig den Kratzbaum und bearbeitet ihre Krallen zusätzlich mit den Zähnen. Meist sind es ältere Katzen oder Wohnungstiere, bei denen die Krallen gekürzt werden müssen. Freigänger haben im Normalfall dieses Problem nicht. Wobei es hier immer mal wieder Ausnahmen gibt, so eine haben wir mit Katze Fibi schließlich auch bei uns zuhause.

Fühlt Ihr Euch unsicher, was das Krallenkürzen anbelangt oder Eure Katze wehrt sich heftig dagegen? Dann lasst das Ganze lieber bei einem Tierarzt machen.


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