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Wie es weiter ging (Ein Katzenwildling zieht ein -Teil 6)

 

Das Kasi sich zum ersten Mal richtig streicheln ließ, war ein enormer Fortschritt!

 

Aber dennoch war sie damit nicht sofort richtig zahm.

Das Streicheln ging nur, wenn sie ganz entspannt war.

Also meistens abends, wenn sie müde auf dem Sofa lag.

Tagsüber war sie immer noch sehr aufgedreht und das Spielen

und Rumtoben war ihr viel wichtiger!

Dennoch kamen im Laufe der Zeit viele kleine Fortschritte.

Beim Füttern strich sie mir jetzt um die Beine.

Sie wurde allgemein mutiger und hielt auch mal Situationen aus,

in denen sie vorher geflüchtet wäre.

 

Die 3 größten Fortschritte aber waren:

 

1)

Nach ihrem ersten Aufenthalt in der Katzenpension während unseres Urlaubs...

Als wir sie von dort abholten war sie wie aufgetaut und man spürte ihre Freude, wieder

bei uns sein zu können.

 

2)

In der Zeit als Hermine zu uns kam!

Hermine ist eine richtige Kuschelkatze und Kasi hat sehr viel von ihr gelernt!

 

3)

Als sie in der Zeit vor Silvester Globuli gegen Angst bekam. Ich war nicht sicher,

ob das wirklich etwas bezwecken würde. Aber da tatsächlich eine Veränderung in ihrem Verhalten zu merken war, bekam sie die Globuli noch etwas länger.

Kasi war dadurch viel entspannter!

 

Mittlerweile ist Kasi 2 Jahre alt und fühlt sich bei uns sicher.

Sie lässt sich streicheln und hochheben.

Jeden Morgen springt sie ins Bett, drückt mir ihre Nase ins Gesicht, schnurrt,

möchte gestreichelt werden.

 

Hochheben geht noch nicht in allen Situationen, aber daran arbeiten wir.

 

Wenn wir Besuch bekommen oder z.B. ein Tierarztbesuch ansteht, ist sie immer noch sehr ängstlich. Aber damit können wir leben. Sie muss nicht jedem Besucher in die Tasche kriechen und es macht auch nichts, dass sie sich nicht von allen Leuten streicheln lässt.

 

Das Wichtigste ist: es geht ihr gut. Sie vertraut uns.

Sie macht immer noch Fortschritte und wir sind froh sie zu haben.

 

Sie ist anders als andere Katzen... Sie hat noch nie einen Menschen angefaucht, gekratzt oder gebissen! Wenn sie entspannt ist, dann lässt sie sich wirklich am ganzen Körper anfassen.

Es gibt keine "Tabuzonen" wie bei den meisten Katzen.

Für sie ist es in Ordnung unter den Pfoten oder unter dem Bauch gestreichelt zu werden.

 

Das sie all das eines Tages zulassen würde, hätte ich manchmal nicht geglaubt.

 

Im Nachhinein kann ich sagen: wir haben es uns am Anfang alles einfacher vorgestellt.

 

Es hat viel Zeit und vor allem Geduld gebraucht, bis Kasi das Vertrauen gelernt hat.

Aber all das war es wert! Ihre Liebe und Zuneigung ist nicht selbstverständlich.

 

Kasi ist der kleine Spaßvogel im Haus, immer gut drauf und gern in Action.

Es vergeht kein Tag, an dem sie uns nicht zum Lachen bringt!

 

Und sie hat uns beigebracht, dass eine Katze besser nicht allein sein sollte.

Das Leben mit einem tollen Katzenkumpel wie Hermine an der Seite ist so viel schöner!

 

 

 

"Am Ende wird alles gut. 

Wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende."

Oskar Wilde