Vom Labradoodle, einem vergessenen Katzensnack und dem blinden Passagier
Habt ihr in der Vergangenheit unter der Rubrik ,,Fibi auf dem Weg zur Segelkatze" unsere Segelabenteuer mitverfolgt? Falls ja, ist euch vielleicht aufgefallen, dass es für die letzte Segelsaison
noch gar keinen Bericht an dieser Stelle gab.
Hier kommt er nun etwas verspätet! Dafür sind es jetzt aber auch nur noch knapp 3 Monate, bis die nächste Segelsaison vor der Tür steht.
2023 war Fibis drittes Segeljahr. Somit hat sie ihre Ausbildung zur Segelkatze nun wohl endgültig abgeschlossen. Jetzt gehört sie zu den waschechten und erfahrenen Bootskatzen. ;-) Nach der langen Winterpause hat sie sich auf unserem Segelboot „Flicka" jedenfalls sofort wieder zu Hause gefühlt.
Nur das Transportfahrzeug zum Steg ist mittlerweile ein neues. Bisher war Fibi immer im Rucksack auf dem Gepäckträger eines klapprigen Herrenrades unterwegs. Ein altes Dorf- und Stallfahrrad, das man praktischerweise nie abschließen musste, weil es sowieso niemand klauen würde. Allerdings fanden es weder Fibi noch Frauchen standesgemäß, deswegen musste ein neues, aber dennoch retroangehauchtes Gefährt her mit XXL-Fahrradkorb. In dem findet Fibi nun mit ihrem großen Transportrucksack superbequem viel Platz und es kann zusätzlich noch etwas Proviant untergebracht werden.
Fibi scheint es jedenfalls zu gefallen, auf diese Weise nun doch etwas komfortabler unterwegs zu sein. An die Kommentare einiger Spaziergänger am Uferweg haben wir
uns zwischenzeitlich gewöhnt. Meist ist es ein ungläubiges: ,,Oh, eine Katze!", das uns im Vorbeifahren noch hinterer hallt. Natürlich sind wir auch mit dem Fahrrad gewohnt schnell unterwegs,
schließlich ist Fibi als Fellrakete bekannt.
Fellrakete Fibi in ihrem neuen Boots-Shuttle -
ein Retrobike mit XXL-Fahrradkorb, in dem sie alles perfekt im Blick hat!
Abenteuer an Bord hatten wir im letzten Jahr jedenfalls reichlich.
Angefangen vom Labradoodle, der unglücklicherweise zu Beginn der Saison genau auf der gegenüberliegenden Stegseite seinen Bootsliegeplatz hatte,
vor dem wir Fibi aber geschickt immer irgendwie verstecken konnten. Schließlich wollten wir nicht, dass das arme Hundetier Angst vor unserem gefährlichen Raubtier bekommt. Zumindest erzählen sich
die Möwen jedes Mal mit aufgeregtem Gekreische, dass es auf unserem Boot ein gefährliches Raubtier gibt! Und so viele Möwen und auch Seeschwalben können sich ja wohl nicht irren?
Das kleine Hundeproblem löste sich schließlich zum Glück von selbst, als wir unseren Bootsliegeplatz um ein paar Boxen weiter nach vorn verlegten. Aus den Augen,
aus dem Sinn!
Auch wenn der vergangene Sommer gefühlt etwas kühler und verregneter war, sind wir mit Fibi öfter als sonst auf dem Boot gewesen. Meistens waren es kleinere
Segeltörns in der Abenddämmerung, die wir gemeinsam mit ihr unternommen haben.
Neues Hobby: Fibi sammelt jetzt Sonnenuntergänge.
Haben Katzen eigentlich ein Gefühl für schöne Abendstimmung?
Man weiß es nicht, aber es schien ihr zu gefallen!
Warten auf den Kapitän, bis alles wieder ordnungsgemäß vertaut ist.
Oft läuft Fibi an Geschirr und Leine auf dem Steg bis zum Fahrradplatz zurück.
(Natürlich nur, wenn der Labradoodle außer Sichtweite ist.)
Auch das gehört zum Leben an Bord: Hundemüde Bootskatzen chillen gern in der Kajüte. Gerüchten zu Folge hat die Fellrakete hier schon einige Segelfahrten komplett verschlafen!
Der vergessene Katzensnack
Dieses Foto entstand an dem Abend, als wir uns selbst ein dickes Picknickpaket geschnürt hatten und entspannt den Sonnenuntergang an Bord genießen wollten. Hätte da nicht eine Kleinigkeit gefehlt ... Denn dummerweise stand ausgerechnet Fibis Futterbox noch zu Hause auf dem Küchentisch.
(Sorry, Fibi... und es tut mir immer noch leid, dass du das angebotene Stück Käse nicht essen mochtest. ,,Katzenhalter des Jahres" sind wir so natürlich nicht geworden. Verhungert bist du an dem Abend zum Glück aber auch nicht, es gab später dann ja eine besonders leckere Portion Futter als Wiedergutmachung.)
Kapitänskatze aufgepasst!
Zum Ende der Segelsaison hatten wir tatsächlich einen blinden Passagier an Bord! In unserem Ankerkasten hatte sich ein knallgrüner Frosch eingenistet. Obwohl wir ihn am Steg absetzten, war er am nächsten Tag wieder da. Wir konnten beobachten, dass er es schaffte, an der glatten Bordwand emporzuklettern. Schließlich fanden wir uns damit ab, dass er (unser neuer Bootsfrosch ,,Freddy") sich nun ausgerechnet unser Segelboot als dauerhafte Bleibe ausgesucht hatte. Neugierig guckten wir bei jedem Besuch nach, ob er immer noch da ist. Und ja, er blieb! Am letzten Tag der Segelsaison haben wir ihn aber schließlich eingefangen und am Ufer abgesetzt.
Freddy, warum ausgerechnet unser Boot? Wahrscheinlich hast du dich in Begleitung der gefährlichen Tigerkatze besonders sicher vor fliegenden Fressfeinden gefühlt. Du hast also auf die Möwen gehört. Gut gemacht!
(Zum Glück warst du nicht an dem Tag da, als wir Fibis Snackbox vergessen hatten ...)
Irgendwann hieß es dann leider wieder: ,,Tschüss Steg, tschüss Sommer"...
Aber NACH der Segelsaison ist bekanntlich VOR der Segelsaison.
Wir freuen uns schon auf viele neue gemeinsame Segelabenteuer!