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Was tun, wenn die Freigängerkatze nicht nach Hause kommt?

was tun, wenn die freigaengerkatze nicht nach hause kommt?

Es ist eine der größten Sorgen, dass die eigene Freigängerkatze nicht wieder nach Hause zurückkehrt. Doch gerade in dieser Situation sollte man sich nicht gleich völlig verrückt machen, sondern einen klaren Kopf behalten und die Suche gut durchdacht beginnen. In diesem Blogbeitrag haben wir die wichtigsten Schritte für euch zusammengefasst.


 

Der Futternapf bleibt unangerührt und du hast deine Katze seit mehreren Stunden nicht gesehen, seitdem sie das Haus verlassen hat? Verständlich, dass du dir in dieser Situation beginnst Sorgen zu machen.

 

Gründe für das Fernbleiben kann es viele geben. Wenn die Katze schon längere Zeit Freigänger ist und ihr Revier gut kennt, ist es jedoch unwahrscheinlich, dass sie sich verlaufen hat. Katzen verfügen über einen guten Orientierungssinn und sind in der Lage sich anhand von bekannten Geräuschen und Gerüchen zurück nach Hause zu orientieren. 

Meistens ist es Neugier, die den Fellnasen zum Verhängnis wird. Unbekannte Schuppen und Garagen üben auf die neugierigen Tiere eine große Anziehungskraft aus. Dabei kann es leider vorkommen, dass sie unbemerkt eingeschlossen werden.

 

Auch kommt es vor, dass Katzen aus Angst vor Hunden auf einen hohen Baum klettern und sich dann nicht mehr hinunter trauen. Es gibt Katzen, die tagelang in dieser Situation ausgeharrt haben, bevor sie gerettet wurden.

  

Leider kann man nicht ganz ausschließen, dass dem Tier etwas zugestoßen ist.

Doch bevor du dir die schlimmsten Szenarien ausmalst, solltest du versuchen Ruhe zu bewahren und zunächst einmal dein eigenes näheres Umfeld genau unter die Lupe nehmen.

 

Denk darüber nach, wann du deine Katze das letzte Mal gesehen hast. Frag Familienmitglieder und Nachbarn, wann und wo sie die Katze zuletzt bemerkt haben.

Beginn zunächst innerhalb des Hauses und danach im eigenen Garten zu suchen.

 

Es wäre nicht das erste Mal, dass man als Katzenbesitzer selbst sein Tier im Gartenhaus oder vielleicht sogar im Kleiderschrank eingesperrt hat. Manchmal hat sich der Felltiger auch einfach nur einen neuen Schlafplatz gesucht. Oder die Katze hat sich unter dem Sofa versteckt, weil es ihr vielleicht gesundheitlich nicht gutgeht.

Beginnst du mit deiner Suche im Freien, dann macht es sich spätestens jetzt bezahlt, wenn du mit deiner Katze ein Rückrufkommando eingeübt hast. Benutze also ausschließlich diesen Lockruf (Pfiff oder Schütteln mit der Leckerlidose, je nachdem welches Signal sie kennt).

Schaue ins Gebüsch, guck auf die Bäume. Nach jedem Lockruf ist es wichtig, erstmal einen Augenblick innezuhalten und zu warten. Vielleicht braucht dein Tier etwas Zeit, um zu dir gelaufen zu kommen. Oder du hörst es in einiger Entfernung leise miauen.

 

Bleibt auch das erfolglos, solltest du zu Fuß oder mit dem Fahrrad die umliegenden Straßen bzw. Straßenränder absuchen. Das ist sicher ein beklemmendes Gefühl, aber es ist besser Gewissheit zu haben. Es lässt sich nicht ausschließen, dass deine Katze bei einem Verkehrsunfall verletzt oder getötet wurde.

 

Es macht keinen Sinn über mehrere Stunden durchgängig zu suchen. Damit machst du dich nur selbst verrückt. Geh zwischendurch nach Hause und setz dir ein Zeitlimit, wann du die Suche fortführen möchtest. Im besten Fall kommt in der Zwischenzeit deine Katze wieder nach Hause. Passiert das nicht, macht es auf jeden Fall Sinn in der Dunkelheit die Suche fortzusetzen.

freigaengerkatzen lieben das erkunden der natur
Die Natur ist ein riesengroßer Abenteuerspielplatz für Katzen.

 

Der Vorteil hierbei: Im Dunkeln hast du in der Regel weniger Nebengeräusche und kannst das Mauzen einer eingesperrten Katze eher wahrnehmen. Außerdem reflektieren die Augen der Katzen, sobald sie von einem Taschenlampenstrahl getroffen werden. Du kannst so also auch nochmal gezielt Bäume und Dächer mit einer Taschenlampe ausleuchten und so dein Glück versuchen.

 

Am nächsten Tag des Verschwindens empfiehlt es sich, alle umliegenden Nachbarn anzusprechen und zu bitten, im Keller, auf dem Dachboden oder in den Garagen nachzusehen. Besser ist es, wenn du selbst bei der Suche mit dabei sein kannst. Katzen sind gegenüber Fremden oft scheu und verstecken sich bzw. reagieren nicht auf das Rufen unbekannter Personen.

  

Du kannst in umliegenden Tierheimen oder Tierarztpraxen anrufen und nachfragen, ob dein Tier dort abgegeben wurde. Wenn du deine Katze gechipt und registriert hast, wird man sich in dem Fall bei dir melden. Aber ist deine Telefonnummer, die du bei der Registrierung angegeben hast, auch noch aktuell? Überprüfe es, wenn du nicht sicher bist!

Ist dein Tier beispielsweise bei Tasso e.V. eingetragen, kannst du dort online dein Tier als vermisst melden. Auch kannst du dir dort Suchflyer ausdrucken, die du in der Nachbarschaft verteilst, oder z.B. in Supermärkten aufhängst.

 

Auch eine Suche über die sozialen Medien kann sinnvoll sein, da diese Beiträge dort mehrfach geteilt werden und eine gute Sichtbarkeit erreichen können.

 

Eine weitere Möglichkeit ist, bei der Polizei, dem Ordnungsamt sowie bei der Straßenmeisterei nachzufragen, ob hier etwas gemeldet wurde.

 

Hast du den Verdacht, dass sich deine Katze verlaufen hat, weite deine Suche über ein größeres Umfeld aus. Du kannst versuchen, eine sogenannte „Heimwärtsschleppe“ zu legen. Dafür gehst du davon aus, dass das Zuhause der Katze der Mittelpunkt ist und suchst dir von diesem Mittelpunkt ausgehend sternenförmig abgehend Wege bis zu einer Entfernung von 2-3 km.

Auf diesen Wegen legst mit einem von dir getragenen Kleidungsstück Duftspuren bis zum Zuhause. Streif dafür mit dem Kleidungsstück an Hecken, Bäumen und Büschen entlang, so dass die Katze den Geruch wahrnehmen kann.

Du kannst zusätzlich auch die von der Katze gebrauchte Katzenstreu nehmen und Spuren damit heimwärts legen. Bei längerem Verschwinden macht es Sinn, diese Fährten aufzufrischen und zu erneuern.

 

Wenn deine Katze wieder auftaucht, vergiss vor lauter Freude nicht, die Suchmeldungen wieder aus dem Internet zu nehmen, bzw. Suchplakate wieder abzuhängen.

 

Bleibt eine Katze verschwunden, ist die Ungewissheit was mit dem eigenen Tier passiert ist, eine sehr belastende Erfahrung. Manchmal wird eine Freigängerkatze von Unbekannten aufgegriffen und aus falsch verstandener Tierliebe einfach behalten und als Wohnungskatze gehalten. Es gibt immer wieder Fälle, in denen die Tiere nach Monaten oder sogar Jahren ihren eigentlichen Besitzern wieder zugeführt werden können.

 

Das macht deutlich, wie wichtig eine Kennzeichnung und Registrierung der Katzen ist!

 

freigaengerkatze geniesst die sonne

In Erinnerung an Kater Socke (*2003 - 2015)

 

Vier Tage war Socke verschwunden, gefangen in einer Lebendfalle auf dem Dachboden eines Nachbarn. Durch einen glücklichen Zufall wurde er entdeckt, kurz bevor die Nachbarn in den Urlaub gefahren sind. Er überstand den Vorfall unbeschadet und begleitete uns noch viele weitere Jahre, bis er später an den Folgen einer FIP Erkrankung verstarb.


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