Meine Katzenmädchen · 02. Februar 2022

Seelenkatze

Immer wieder hört man den Begriff ‚‚Seelenkatze". Ohne großartig darüber nachzudenken, kommt mir dabei sofort in den Sinn, dass meine "Seelenkatze" ganz sicher unsere Katze Kasi ist.

Warum das so ist?

In meinem Leben haben mich bisher schon viele Tiere begleitet, die mir natürlich jedes auf seine Art und Weise etwas bedeutet haben. Das Wohlergehen jedes dieser Tiere liegt mir am Herzen und ich versuche immer, ihnen das bestmögliche Leben an meiner Seite zu bieten.

Als Kasi als Kitten bei uns einzog, war jedoch von Anfang an alles anders. Sie war weder zahm, noch war sie darauf aus, menschliche Zuneigung zu bekommen. Sie ist in den ersten Wochen ihres Lebens ohne Kontakt zu Menschen aufgewachsen und ihr war es herzlich egal, ob ein Mensch sie anfassen konnte oder Zeit mit ihr verbringen wollte. Eigentlich ist und war sie immer nur sie selbst. Dankbar für Futter, skeptisch in Bezug auf alles Neue, aber dabei vom Wesen her einfach nur lieb.

Katze Kasi als Kitten — Katze Kasi war als Kitten zuckersüß. Sie ist es auch heute noch!

Das was im Gegensatz zu allen anderen meiner Tiere bei ihr anders ist, ist dass ich mir jede Zuneigung und ihr Vertrauen langsam erarbeiten musste. Bis ich sie das erste Mal streicheln konnte, vergingen Wochen. Das ist eine lange Zeit, wenn man das süßeste aller kleinen Kätzchen zuhause hat, es aber nicht anfassen darf! ;-)

Trotzdem haben wir immer einen Weg gefunden, uns miteinander zu verständigen. Über Clickertraining und viele Spieleinheiten gab es schließlich Möglichkeiten, sich intensiv mit Kasi zu beschäftigen, ohne sie dabei anfassen zu müssen. Im Laufe der Zeit verlor sie ihre Scheu und wenn ich sie mir heute ansehe, dann ist sie eine ganz normale Katze geworden mit viel Energie und unendlicher Lebensfreude. Sie ist immer freundlich und gut gelaunt, solange das Leben für sie in normalen Bahnen verläuft. Streicheln lässt sie sich nur von ihren Bezugspersonen, um alle anderen Menschen macht sie einfach einen Bogen. Sie hat noch nie einen Menschen angefaucht, gekratzt oder gebissen. Sie ist das, was man als von "Grund auf lieb" bezeichnen würde.

Für mich ist sie noch viel mehr als das. Es ist ein unsichtbares Band, das uns verbindet. Ein Gefühl, als ob sie immer besonders beschützt werden müsse, wie ein wertvolles Geschenk. Im Gegenzug macht es mich unendlich stolz, dass sie mich als ihren Lieblingsmenschen ausgesucht hat. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, das sie mich tatsächlich ausgesucht hat. Als ich sie im Tierheim gesehen habe, wollte ich sie haben. Es war mir egal, dass sie scheu war und das es mit ihr nicht immer einfach sein würde.

Auch heute haben wir noch unsere ‚‚Baustellen", an denen wir arbeiten müssen. Ein Tierarztbesuch ist für beide Seiten mit Stress verbunden, aber irgendwie überstehen wir auch das. Auch wenn sie nach so einem für sie aufregenden Ereignis meist noch eine Weile etwas verschreckt wirkt, kriegt sie sich nach einigen Tagen wieder ein. Sie weiß, sie ist in Sicherheit und wird geliebt, so wie sie ist.

Sie ist halt meine kleine Seelenkatze und für immer etwas ganz Besonderes für mich!