Auszug aus unserem Buch ,,Freigängerkatzen -
Ratgeber für eine verantwortungsbewusste Haltung freiheitsliebender Samtpfoten":
Wer seiner Katze Freigang ermöglicht, kennt das Problem, dass er sein Tier im Sommer bei gutem Wetter unter Umständen wenig zu sehen bekommt. Können die Tiere Tag und Nacht draußen verbringen, werden sie bei warmen Wetter tagsüber im schattigen Versteck schlafen, um sich dann abends auf die Pirsch zu begeben.
Der Nachteil hierbei: Bei nächtlichen Streifzügen gibt es für die Tiere mehr Gefahren (Begegnung mit Wildtieren, schlechte Sichtbarkeit im Straßenverkehr und der Aktionsradius der Tiere ist bei Dunkelheit wesentlich größer!). Auch bemerkt der Halter mögliche Verletzungen des Tieres nicht gleich, wenn er es nicht regelmäßig zu sehen bekommt.
Aus diesem Grund sind unsere Katzen sogenannte "Teilzeitfreigänger", die tagsüber mehrere Stunden im Freien verbringen dürfen, aber gegen Abend zur Fütterung nach Hause kommen und anschließend die Nacht im Haus verbringen.
Doch wie bekommt man seine Katze eigentlich dazu, stets zur selben Uhrzeit nach Hause zu kommen?
Im heutigen Beitrag stelle ich Euch dazu 7 Regeln vor, die einfach umzusetzen sind, aber eine große Wirkung haben!
Regel Nr. 1
Rituale
Die wichtigste Regel lautet:
Sorge dafür, dass es für Deine Katze einen Grund gibt, nach Hause zu kommen!
Abends gibt es die größte Mahlzeit des Tages und vor allem die, die das Tier am liebsten frisst. Unsere Katzen bekommen morgens eine kleine Portion Nassfutter, die sie über den Tag verteilt fressen. Hinzu kommt die Beute, die sie im Laufe des Tages selbst fangen und oft auch verzehren. Dennoch muss am Abend immer das absolute "Highlight" im Napf landen, so dass die Katze sich schon richtig auf das Futter freut und gern nach Hause kommt!
Wichtig: Schließt aus, dass Eure Katzen in der Nachbarschaft weitere Futterquellen finden. Eine gute Absprache mit den Nachbarn kann verhindern, dass sich Eure Katze woanders satt isst. Zumal Ihr keine Kontrolle darüber habt, was und wieviel sie dort möglicherweise bekommt!
Regel Nr. 2
Füttere Dein Tier nicht einfach nur, sondern beschäfte Dich mit ihm!
Auch wenn eine Katze auf den ersten Blick sehr unabhängig wirkt, so weiß sie die Zuneigung ihres Menschen sehr zu schätzen.
Mach etwas, was der Katze Freude bereitet. Das kann eine Schmuseeinheit sein, ein kleines Clickertraining oder ein Spieleinheit. Wenn die Katze sich tagsüber draußen austoben konnte, wird der Spieltrieb unter Umständen nicht mehr ganz so stark ausgeprägt sein. Aber auch eine kurzes Spiel mit der Katzenangel bereitet dem Vierbeiner Freude und zeigt vor allem: Zuhause ist es nicht langweilig! Außerdem stärkt das Ganze die Mensch-Tier Beziehung ungemein!
Regel Nr. 3
Routine: Achte darauf, dass die Uhrzeit der Fütterung in etwa die gleiche ist. Tiere haben eine gut funktionierende innere Uhr. Wenn es die Abendfütterung immer im Zeitraum von beispielsweise 18-18.30 Uhr gibt, wird Dein Tier sich das merken und meist von allein in diesem Zeitfenster zuhause erscheinen.
Regel Nr. 4
Verwendung gleichbleibender Rufsignale
Ruf Deine Katze mit immer demselben Signal nach Hause. Das kann der Name des Tieres sein, oder ein Geräusch wie das Schütteln einer Leckerlidose. Auch auf den Pfiff einer Trillerpfeife kann man seine Katze konditionieren. Das gleichbleibende Tonsignal hat den Vorteil, dass z.B. auch ein Katzensitter die Katze nach Hause rufen kann. Im Gegensatz zur menschlichen Stimme kann bei einem Pfiff keine Emotion übertragen werden. Ist man nämlich selbst aufgeregt, weil es mit der Katze zum Tierarzt gehen soll, ist das für sensible Katzenohren unter Umständen zu spüren, dass in der Rufstimme Nervosität mitklingt.
Um die Katzenmädchen ins Haus zu rufen, lasse ich z.B. auf dem Smartphone das Trällern eines Wellensittichs ertönen. Der schrille Ruf unterscheidet sich von den heimischen Vogelarten, ist von den Katzen aber gut zu erkennen und hat den weiteren Vorteil, dass man die Nachbarschaft nicht unangenem durch lautes Rufen stört.
Wichtig:
Belohne Deine Katze umgehend, sobald sie auf Dein Rufsignal gehört hat!
Der vollständige Artikel ist unserem Ratgeberbuch ,,Freigängerkatzen" enthalten.
Lieferbar als Taschenbuch für 15,65 €
oder als eBook 8,00 € auf Amazon.
Unser Ratgeber auf Amazon:
Mit vielen Farbfotos, wertvollen Tipps und ausführlichen Informationen rund um das Thema Freigängerkatzen!
Bei der abendlichen Beschäftigung mit den Katzen können die Tiere auf etwaige Verletzungen oder Zeckenbisse kontrolliert werden. Man hat die Gewissheit, dass sie die Nacht im sicheren Haus verbringen und trotzdem tagsüber ihre natürlichen Jagdinstinkte ausleben können. Weitere Kontrollmöglichkeiten der Tiere sind beispielsweise durch die Installation von Überwachungskameras in Haus / Garten, oder durch die Verwendung einer Katzenklappe mit Smartfunktion möglich, so dass man auch von unterwegs aus die Möglichkeit hat, über die Verhaltensweise seiner Tiere informiert zu sein.