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Cat Agility - Spiel, Spaß und Sport für Katzen

Cat Agility, Katzen Agility

 

Auf die Plätze, fertig, los!

 

Wenn dieses Kommando ertönt, gibt es für Katze Kasi kein Halten mehr! In Windeseile sprintet sie in der Küche los, um das im Hausflur stehende Stangenhindernis zu überwinden und dann in einem großen Satz über ihren Spieltunnel ins Wohnzimmer zu springen!

 

Angefangen hat damals alles mit einem Parcours aus Pappkartons, über die Kasi von klein auf schon immer sehr gerne gesprungen ist. Als ehemalige "Wildlingskatze" war sie leider nicht richtig zahm. Da ein Streicheln nicht möglich war, ich mich aber trotzdem gern mit ihr beschäftigen wollte, begann ich mit ihr das Clickertraining. Schnell stellte sich heraus, dass sie diese Aufgaben sehr liebt.

 

Je mehr Energie sie dabei los werden kann in Form von Laufen oder Springen, desto besser! Es war und ist auch noch heute eine gute Form der Beschäftigung, um die intelligente kleine Katze etwas "auszupowern". Besonders im Winter ist das toll, weil sie dann nicht besonders lange nach draußen in den Garten kann.

 

Vor Kurzem habe ich die Pappkartons gegen einen richtigen "Agility" Parcours getauscht, der von beiden Katzen sofort akzeptiert wurde.

 

Am Wochenende habe ich dann zum ersten mal ein kleines Training im Garten gewagt! Hier ist es natürlich viel schwieriger, da die Katzen durch viele Reize abgelenkt werden können. Umso mehr war ich erstaunt, dass beide Katzen die Aufgaben gemeistert haben. Zunächst im langsamen Schritt-Tempo, auf die Geschwindigkeit kommt es aber anfangs auch nicht an.

Was zählt ist, dass sie die Aufgabe verstehen und mit Spaß bei der Sache sind!

 

Katze Kasi meistert den Agility Parcours

 

Aber was ist "Cat Agility" eigentlich genau?

Von der Sache her unterscheidet sich die Form nicht wesentlich vom Hunde Agility: die Katze soll möglichst fehlerfrei und in kurzer Zeit einen Hindernisparcours bewältigen. Dabei wird die Katze normalerweise von ihrem Menschen mit Hilfe eines Spielzeugs, Targetsticks oder Leckerlis durch den Parcours gelotst.

In den USA ist Cat Agility mittlerweile sehr beliebt, so dass es dort sogar Austragungswettkämpfe gibt. In Deutschland sieht man Cat Agility Vorstellungen eher gelegentlich im Rahmen einer Tiermesse oder Zuchtschau.


 

Für wen ist Cat Agility geeignet?

 

Grundsätzlich ist es für alle gesunden Katzen geeignet, deren Menschen Spaß, Freude und vor allem die Geduld aufbringen, sich in dieser Form intensiv mit ihren Fellnasen zu beschäftigen.

 

Dabei sollte jedoch an allererster Stelle der Spaß stehen! Man kann seine Katze nicht dazu zwingen, die Hindernisse zu bewältigen. Natürlich sollte man auf das Alter und die Kondition seines Tieres Rücksicht nehmen.

Die Aufgaben für Katzenseniorin Hermine (15) sind grundsätzlich etwas weniger anspruchsvoll, als die für Kasi (4). Trotzdem liebt Hermine es, wenn man sich intensiv mit ihr beschäftigt. Auch sie freut sich, wenn sie ein kleines Hindernis in ihrem Tempo überwunden hat und dafür ausgiebig gelobt wird.

Das Resultat ist, dass sie sich ihr Futter für das Training wirklich verdient hat, geistig gefordert wird und etwas Bewegung hat. 

 

Welche Übungen / Aufgaben gibt es beim Cat Agility?

Die Aufgaben sollten so gewählt werden, dass sie dem natürlichen Bewegungsablauf der Katze entsprechen. Möglich sind z.B. folgende Übungen:

 

  • Slalomlauf
  • Springen über Einzelhindernisse
  • Springen über Hinderniskombinationen
  • Durchlaufen eines Spieltunnels
  • Laufen über eine Rampe
  • Springen durch einen Reifen
  • Balancieren

 

Mittlerweile gibt es speziell für Cat Agility Hindernisse zu kaufen. Man kann aber auch auf Material zurückgreifen, das für Hunde gedacht ist.

 

ODER noch einfacher: das nehmen, was sowieso im Haushalt vorhanden ist. Anfangs habe ich für die Slalomübung Wasserflaschen genommen. Als Hindernisse funktionieren wie oben schon erwähnt einfache Kartons. Auch ein ganz normaler Spieltunnel für Katzen kann sehr gut zum Einsatz kommen!

Das Training sollte nach Möglichkeit dann statt finden, wenn die Tiere am ehesten dazu bereit sind, also in ihrer "Aktivphase".

Kasi freut sich meist abends über eine kleine Trainingseinheit. Dazu muss auch nicht immer ein ganzer Parcours aufgebaut werden. Gerade am Anfang ist es gut, das Tier nicht zu überfordern und lieber nur mit einem oder zwei Hindernissen zu arbeiten.

Clickertraining mit Katze Kasi

Die Besonderheit bei Kasi ist übrigens, dass sie den Parcours allein durchläuft. Und sehr oft ist ihr dabei sogar das Leckerli egal. Das ist ein Zeichen dafür, dass ihr die Bewegung und Spaß an der Sache Belohnung genug sind! ;-)

 

Katze Hermine durchläuft den Parcours aber gemäß dem eigentlichen Cat Agility zusammen mit ihrem Menschen.

Katze Hermine springt über ein Hindernis

Welche Vorteile hat das Cat Agility?

 

  • Es stärkt die Bindung zwischen Mensch und Tier
  • Es bringt vor allem Wohungskatzen die notwendige Bewegung
  • Es fördert Ausdauer und Geschicklichkeit der Katzen
  • Es bringt Abwechslung in den Katzenalltag
  • Richtig durchgeführt, bereitet es Mensch und Tier jede Menge Spaß!

Bild links: Kasi lernt im Slalom um die Pylone zu laufen.

Immer dem Leckerli hinterher! :-)

 

Bild Mitte und rechts: es ist schön zu sehen, wie sich die Katze hier bereits auf das nächste Hindernis konzentriert. Jedes erfolgreich gemeisterte Hindernis belohne ich durch ein "Clicken". Am Ende des Parcours warte ich auf sie mit einem Leckerli. Diese Vorgehensweise entspricht nicht dem "Cat Agility" im herkömmlichen Sinne, bei dem der Mensch neben dem Tier herläuft. Genau genommen ist aber unsere Parcoursbewältigung sogar etwas schwieriger, schließlich habe ich keine direkte Einflußmöglichkeit - trotzdem funktioniert es!

 

In einem weiteren Blogbeitrag werde ich Euch erklären, wie Ihr Eurer Katze die Bewältigung der einzelnen Hindernisse beibringen könnt!

 


FUN FACT: Neulich konnte ich zum ersten Mal beobachten, dass Hermine beim gemeinsamen Spiel über ihre Freundin Kasi hinweggesprungen ist! Vielleicht hat das Cat Agility ja tatsächlich ihre Beweglichkeit verbessert!


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