Aufregende Tage liegen hinter uns...
Normalerweise sind die Katzenmädchen selten krank, aber in den Wochen vor Weihnachten war es tatsächlich so, dass wir ungewohnt oft beim Tierarzt waren.
Den Anfang machte Katze Kasi im November, als sie von einem auf den anderen Tag kein Futter mehr anrührte. Sicher kommt es mal vor, dass eine der Katzen keinen richtigen Appetit hat. In diesem Fall mochte Kasi aber noch nicht einmal ihre Lieblingsleckerlis fressen und da läuten bei mir dann defintiv die Alarmglocken!
Praktischerweise war Fibi genau in dem Monat mit der Impfung dran und so konnte ich schließlich beide Katzen mit zum Tierarzt nehmen. Ich kann leider nicht behaupten, dass das Kasi in irgendeiner Form beruhigt hätte. ;-)
Beim Tierarztbesuch kam heraus, was ich bereits vermutet hatte: Kasi litt an Zahnschmerzen. Eine Zahnwurzel war entzündet und der Kieferbereich entsprechend dick angeschwollen. Es gab für sie eine Spritze gegen die Entzündung bzw. die Schmerzen und einen Termin für eine Zahn OP.
Der Zahn wurde also gezogen, dafür musste Kasi den Tag beim Tierarzt verbringen. Als ich sie wieder abholen konnte, war sie nach der Narkose schon wieder ziemlich munter. Zuhause angekommen stürzte sie sich gleich auf ihr Futter.
Insgesamt ist Kasi seit dem Besuch der ,,Zahnfee" wieder richtig gut drauf und viel agiler. Vermutlich litt sie schon länger an den Zahnschmerzen, ließ es sich aber nicht weiter anmerken.
Zehn Tage vor Weihnachten verhielt sich Fibi dann nach einer Entwurmung merkwürdig...
Sie war nicht gut drauf, was für sie ungewöhnlich ist. Erst frass sie weniger und dann schließlich fast gar nicht mehr.
Bei einem ersten Tierarztbesuch Montag Abend bekam sie Spritzen gegen Übelkeit und Schmerzen. Leider brachte das keine wesentliche Besserung. Als sie mir Mittwoch früh überhaupt nicht gefiel, bin ich sofort wieder mit ihr zum Tierarzt. Fibi hatte Untertemperatur. Auf die Vermutung hin, dass sie in ihrem jugendlichen Spieltrieb irgendetwas Unverdauliches gefressen haben könnte, wurden schließlich Röntgenaufnahmen gemacht. In ihrem Darm war sehr viel Luft und ein undefinierbares ,,Knäuel" zu sehen, dass sich anscheinend nicht weiter Richtung Ausgang bewegte. Diagnose: Darmverschluss.
Die Tierärztin vermutete, dass eine Operation nötig sein würde. Da dieser Eingriff dort in der Praxis momentan nicht möglich war, sollte ich schnellstmöglich in eine Tierklinik mit Fibi fahren.
Das war natürlich erstmal ein Schock und viel Aufregung. Zumal grad frostige Temperaturen von -13°Grad herrschten, was die Fahrerei im Auto mit krankem Tier nicht grad angenehmer machten.
In der Tierklinik angekommen, wurde ich mit Fibi direkt in ein Behandlungszimmer geschickt. Fibi wurde wegen der Untertemperatur in eine Decke gewickelt und es wurde ihr ein Wärmepad in die Transportbox gelegt.
Die Kleine hat sich das alles gefallen lassen und hat übrigens auch während der ganzen Autofahrt nicht einen Ton von sich gegeben.
Schließlich wurde sie von einer Tierärztin gründlich untersucht. Diese stellte fest, dass Fibi bereits dehydriert war. Sie beschloss, dass Fibi zunächst Infusionen bekommen sollte und um andere Krankheitsursachen auszuschließen, wurde ein großes Blutbild gemacht.
Weitere Untersuchungen sollten dann in den Abendstunden erfolgen.
Ich wurde also ohne Katze nach Hause geschickt und bekam dann am späten Abend den erlösenden Anruf. Die Infusionen hatten dazu beigetragen, dass es Fibi besser ging. Laut erneuten Röntgenaufnahmen und Ultraschalluntersuchungen hatte sich das ,,Knäuel" im Darm weiterbewegt, so dass sie nicht operiert werden musste. Alle Blutwerte waren absolut in Ordnung! Mir fiel ein riesiger Stein vom Herzen!
Fibi blieb noch bis zum nächsten Abend zur Beobachtung in der Klinik, bekam weiterhin Infusionen und konnte danach abgeholt werden. In der Klinik selbst hatte sie leider noch nicht wieder angefangen zu fressen, aber das lag vermutlich an der ungewohnten, befremdlichen Situation. Zuhause angekommen fing Fibi langsam wieder an, am Futter zu knabbern.
Das ,,Knäuel" in ihrem Darmtrakt war sehr wahrscheinlich Gras. Sie hatte am Tag nach der Wurmkur Katzengras gefressen, das hatte ich gesehen. Anscheinend hatte sie sich auch am härteren Dünengras im Garten bedient, wir fanden entsprechendes Material nach dem Klinikaufenthalt in der Katzentoilette.
Ob sie dermaßen viel Gras gefressen hat, weil ihr von der Wurmkurtablette schlecht war? Es bleibt eine Vermutung.

Nach diesen aufregenden Tagen hatten wir eine Tierarztrechnung, von der man sich locker einen kleinen Urlaub hätte leisten können. Andererseits ist es in mehr als zwanzig Jahren Katzenhaltung das allererste Mal gewesen, dass wir so einen Fall hatten.

Am Ende war uns das aber alles egal, viel wichtiger ist, dass es Fibi wieder gut geht, denn diese Geschichte hätte auch ein trauriges Ende haben können.
Wir hatten Glück im Unglück und waren dann schließlich einfach nur froh, dass wir mit beiden Katzen (gesund) die Weihnachtstage verbringen konnten!
